Ausstellungen

1.3. - 22.5.2024 Dénesh Ghyczy "Der intime Rahmen"

Dénesh Ghyczy haben wir im Jahr 2020 auf der Vienna Contemporary Kunstmesse entdeckt. Die Leuchtkraft seiner Malerei ist hervorgestochen und hat uns sofort angesprochen. Für Dénesh ist unsere Wahrnehmung größtenteils eine Illusion. Ihn interessiert die Wirklichkeit, die hinter der rein visuellen Wiedergabe liegt. In seinen Werken scheint er daher Schicht um Schicht die Abbildung wieder abzutragen – in Wirklichkeit baut er sie übereinander liegend auf und lässt durch Aussparungen bewusst einen Blick unter die Oberfläche zu. Die so geschaffenen Irritationen erinnern den Betrachter an Bildstörungen in der "Matrix". Die Räume in Dénesh's Arbeiten – botanische Gärten, Schwimmbäder oder sonstige lichtdurchflutete Räume – sind für ihn Sinnbilder des Verlangens nach einem idealen Ort. Die Figuren in diesen meist ästhetischen Settings sind geschützt oder abgeschirmt durch Glas, wirken dabei jedoch melancholisch, in Gedanken und vor allem mit sich selbst beschäftigt. In der Ausstellung im Artspace zeigte Dénesh Ghyczy eine Auswahl älterer und aktuellerer, musealer Werke.

14.12.2023 - 1.2.2024 Clemens Wolf "UNSEEN 2+1=3" – Collectorsspace

Clemens Wolf eröffnete im September 2021 mit seiner Retrospektive unseren Artspace. Nun erweitern wir unsere ArtWorld um einen Collectorsspace für unsere Sammlung. Bis zur Adaptierung des Raums erfolgt eine Zwischennutzung. Auf Grund unserer großen Verbundenheit mit Clemens Wolf war es für uns naheliegend, den Collectorsspace auch wieder mit ihm zu eröffnen. Die Ausstellung knüpfte thematisch an seine erste an: Er versammelte einen ganzen Werkzyklus – die Remix Arbeiten –, der noch nie gezeigt wurde. Daher auch der Titel UNSEEN. Bei Clemens Wolfs Remix kommen alte, ruinöse Schablonen ein letztes Mal zum Einsatz. Dabei zerschneidet oder zerreißt der Künstler die Schablonen und schafft durch Überlagerung aus bestehenden Motiven neue Kompositionen. Die Kollagen werden mit Ölfarbe auf Leinwand fixiert und dann mit einem Abdruck-Verfahren zu Papier gebracht. Die Arbeit wird so blind gemalt: Der Künstler sieht beim Abdrücken nicht, wie sich das Ergebnis entwickelt. Der gelenkte Zufall ist einer der zentralen Säulen in Wolfs Werk und wiederkehrendes Momentum.

8.9.2023 - 31.1.2024 Nana Mandl "Mirror, Mirror"

Wir begleiten den Werdegang von Nana Mandl schon sehr lange: Bereits während ihres Studiums sind wir auf ihre Arbeiten aufmerksam geworden. Sie schafft bunte, mit diversen Materialien spielende Collagen, die die Heraus- und Überforderungen durch Medien veranschaulichen. Daneben stellt Nana textile Arbeiten her, oft auch in Zusammenhang mit Möbeln und Kleidung. Schließlich ist Malerei – freilich aber auch in ihrem unverkennbaren Stil – Teil ihres Werks. Nana mischt somit unterschiedliche, ja sogar gegensätzliche Techniken, die Ebenen vermischen sich. Auch in ihrer Ausstellung im Artspace gestaltete sie den Raum in seiner Gesamtheit und zeigte neben Kollagen Porzellangegenstände, Pölster und von der Decke hängende Textilarbeiten. Die neueren Werke sind sehr persönliche Portraits von sich selbst, Freunden und Familie in zeitgeistigen Posen.

24.3.2023 - 27.6.2023 Peter Jellitsch

Mit der Rauminstallation "Peter und der Wolf" ist Peter Jellitsch von Beginn an ein permanenter Bestandteil des Artspace. Im Frühjahr 2023 gestaltete er das gesamte Loft und stellte damit eine Verbindung zwischen der Wandarbeit und der Ausstellungsfläche her. Die Arbeiten von Peter Jellitsch sind sehr technik- und IP-affin: Er macht Datenströme sichtbar, arbeitet sich an Patentzeichnungen und an falschen Palmen, die in Wirklichkeit Mobilfunksender sind, ab. Bei seiner Ausstellung stellte er eine sechsteilige Vergrößerung seines charakteristischen Palmenmotivs in den Mittelpunkt. Die dazu präsentierten Skizzen illustrierten die unterschiedlichen Anordnungsmöglichkeiten. Die Arbeiten in der Ausstellung reichten farblich von schwarz über orange, rot, diversen Schattierungen von blau bis – erstmalig – auch babyblau. Diese neue Farblichkeit ist nach seinem ursprünglich digitalen 0/1- und damit Schwarz/Weiss-Ansatz eine ebenso großer Schritt im künstlerischen Schaffen von Peter Jellitsch wie auch die zunehmend größere Abstraktion seiner Malerei.

22.2.2023 –17.3.2023 Jakob Gasteiger

In der vierten Ausstellung in unserem Artspace zeigte Jakob Gasteiger neben seinen charakteristischen, mit seinem Kamm gemalten Acrylarbeiten auch eine Auswahl seiner selten zu sehenden Papierwerke. Charakteristikum seiner abstrakten Malerei ist die extreme Reduktion, die keine Geschichten erzählt. Die Wahrnehmung des Betrachters konzentriert sich auf die Farbe, die Struktur der Linien und die daraus entstehenden Übergänge zwischen Malerei, Skulptur und Grafik. Die eigene Befindlichkeit des Künstlers bei der Erschaffung der Werke spielt dabei keine Rolle. Die Farbwahl ist nicht von Emotionen geleitet, sondern ein Mittel zum Zweck. Dafür setzt sich Jakob Gasteiger radikal mit seinem Material auseinander: Aus den zahlreichen Möglichkeiten an Größe und Format der Leinwand, Farbe und Oberflächenstruktur schafft er Serien, mit denen er seine Bilder laufend perfektioniert. Durch eine Mischung von Pigmenten, denen Jakob Gasteiger manchmal auch Pulver aus Glas, Aluminium, Kupfer oder Eisen, Asche und sogar Schmutz beimengt, entstehen charakteristische Unikate. Unsere persönliche Entdeckung waren aber die Papierarbeiten, die wiederum zwischen Grafik und Malerei transzendieren.

21.11.2022 –25.1.2023 Esther Stocker "Hinter einem Chaos ist immer auch eine Art Ordnung"

In ihrer Ausstellung "Hinter einem Chaos ist immer auch eine Art Ordnung" zeigte Esther Stocker eine Auswahl vor allem jüngerer Arbeiten. Die in schwarz, weiß und grau gehaltenen, reduzierten Werke mit ihren Strukturen sind sehr charakteristisch – aber niemals redundant. Die in die sonst perfekten geometrischen Darstellungen eingebauten Störungen stoßen den Betrachter an, über und in der Wahrnehmung zu denken. Manche Werke weisen nur leicht wahrnehmbare, vermeintliche Fehler auf. Bei anderen, vor allem den jüngeren Arbeiten, sticht der Bruch des Systems stärker ins Auge. Teil der dritten Ausstellung in unserem Artspace waren auch Werke von Künstlern, die für Esthers Entwicklung und Kunstverständnis wichtig waren und sind. Am Eröffnungsabend waren Kleider zu sehen, die Flora Miranda in Kooperation mit Esther Stocker entworfen hat.

25.3.2022 –15.8.2022 Judith Fegerl und Christoph Weber

Judith Fegerl und Christoph Weber verbindet ein nahezu radikaler Fokus auf ihr Material. Während Judith in ihren Werken das unsichtbare „Element“ Energie sichtbar macht, arbeitet Christoph mit und gegen Beton. Die Künstler und ihre Materialen traten bei der Ausstellung in einen spannenden Dialog. Die Ausstellung hatte angesichts der aktuellen Themen wie Erderwärmung, Bodenversiegelung und Energiekrise auch Dringlichkeit und Aktualität. Die zweite Ausstellung in unserem Artspace präsentierte unter anderem Werke, die davor noch nie in Österreich ausgestellt waren.

1.9.2021 – 31.1.2022 Clemens Wolf, "no one knows"

Die Ausstellung "no one knows" zeichnete die Entwicklung des Schaffens von Clemens Wolf durch integrale Werke aus seinem Archiv und aus unserer Sammlung nach. Entstanden ist eine Zeitreise, die beschreibt, wie sich das Werk des Künstlers entwickelt hat und für Überraschungen sorgt. Die erste Ausstellung in unserem Artspace ist in einem Dialog zwischen Clemens Wolf und uns entstanden und veranschaulicht die innige Sammler-Künstler Beziehung.


© Anderl Weber

nach oben